Am 10. Dezember 2020, dem Internationalen Tag der Menschenrechte, haben wir unsere Petition „Keine Bomben auf Schulen“ an Außenminister Heiko Maas übergeben. Seit dem Start der Petition fordern 17.126 Menschen, dass Angriffe auf Schulen aufhören und Bildung eine wichtigere Rolle in der Außen- und Sicherheitspolitik spielt. Wir hoffen, dass die deutsche Bundesregierung nun handeln wird, um die Safe Schools Declaration umzusetzen und das Recht auf Bildung zu einer Realität für alle Kinder weltweit zu machen. Danke an alle, die sich unserer Forderung angeschlossen und die Petition unterzeichnet haben.

Lesen Sie hier den Text der Petition nach:

Im Krieg werden Schulen oft gezielt angegriffen oder für Kriegszwecke umfunktioniert. Deshalb können viele Kinder in Krisengebieten oft jahrelang nicht zur Schule gehen und werden so um ihre Zukunftschancen gebracht. Das wollen wir nicht hinnehmen!

Zerstört, besetzt, geplündert

Schulen werden in bewaffneten Kon­flik­ten regel­mäßig gezielt be­schos­sen, bom­bar­diert, besetzt, ge­plün­dert. Sie werden von Kriegs­par­teien genutzt, um dort Kinder zu re­kru­tie­ren und zu mani­pulie­ren. Das zeigt unser Bericht “Krieg gegen Kinder”. Zwischen 2015 und 2019 kam es zu fast 11.000 Angriffen auf Schulen. Dabei wurden ca. 23.000 Schulkinder oder Lehrende verletzt oder getötet.

Keine Schule, keine Zukunft.

Viele Kinder, die in Konfliktgebieten leben, können jahrelang gar nicht zur Schule gehen. Sie haben schlechtere Chancen, Arbeit zu finden, und sind häufiger von Armut betroffen. Ohne Bildung verlieren sie ihre Zukunft! Schulen sind nicht nur Räume, in denen Kinder lernen können. Sie sind auch Schutzräume inmitten von Kriegs­chaos. Schulen sind Orte, an denen Kinder das sein können, was sie sind: Kinder!

Die Bundesregierung muss handeln!

Im Mai 2018 unter­zeichnete die Bundes­regierung die inter­nationale „Safe Schools Declaration“, und verpflichtete sich zum Schutz von Bildungs­einrich­tungen in Krisen­gebieten. Nun müssen deren Vorgaben in der eigenen Außen- und Sicher­heits­politik umgesetzt werden. Das bedeutet auch, dass die Bundesregierung keine Rüstungsexporte an Saudi-Arabien und seine Verbündeten zulassen darf, um die Kinder im Jemen zu schützen. Denn die Kriegsparteien nutzen die gelieferten Waffen auch für Angriffe auf Schulen.

Wir fordern:

Der Schutz von Schulen muss fester Bestandteil der deutschen Außen- und Sicher­heits­politik werden. Das bedeutet konkret:

Aktionsplan erstellen

Die Bundes­regierung muss einen konkreten, umfassenden Aktionsplan zur Umsetzung der Safe School Declaration vorlegen, damit Schulen als militärische Angriffsziele in Zukunft tabu sind.

Zur Rechenschaft ziehen

Die Bundesregierung muss aktiv darauf hinarbeiten, dass Konfliktparteien, die Schulen für militärische Zwecke nutzen oder angreifen, politisch und juristisch zur Rechenschaft gezogen werden.

Bildung ist humanitäre Hilfe

Auch Bildung ist Grundlage fürs Über­leben. Deshalb muss auch in Konflikt­gebieten jedes Kind Zugang zu Bildung und siche­ren Schulen haben. Bildung muss ein fester und explizit genannter Bestand­teil der deutschen humani­tären Hilfe sein.

Ich möchte Lehrerin werden. Wenn es keine Angriffe gibt, können wir lernen.

Masa*, 10 Jahre alt Schülerin aus Nordsyrien. Ihre Schule wurde aus der Luft bombardiert.

Über Save the Children

Im Einsatz für Kinder weltweit – seit 1919

Save the Children ist die größte unabhängige Kinderrechtsorganisation der Welt. 2019 feierten wir unseren 100. Geburtstag. Unsere Schwerpunkte liegen in den Bereichen Schule und Bildung, Schutz vor Ausbeutung und Gewalt sowie Überleben und Gesundheit – auch in Katastrophen­situationen. Save the Children setzt sich ein für eine Welt, die die Rechte der Kinder achtet. Eine Welt, in der alle Kinder gesund und sicher leben und frei und selbstbestimmt aufwachsen können.

Jeder Krieg, der geführt wird, ist ein Krieg gegen Kinder.

Eglantyne Jebb, Gründerin von Save the Children
Eglantyne Jebb Gründerin von Save the Children

Vor 100 Jahren ...

... gehörten Kinder in Deutschland zu den ersten, denen Save the Children nach dem Ersten Weltkrieg half. Sie bekamen Kleidung, Lebensmittel und Medikamente.

Heute ...

... ist Save the Children in 113 Ländern aktiv, um das Leben von Kindern zu verbessern, wie hier im Jemen, wo wir uns seit 1963 für Kinder einsetzen.